Die Betreiber der Buchhandlung Lerchenfeld in Wien – der „Bastien und Posautz OG“
Gegründet haben Bernhard Bastien und Wolfgang Posautz die Buchhandlung Lerchenfeld in Wien im Mai 2003. Hier können ihre Wege zur eigenen Buchhandlung nachgelesen werden.
Wolfgang Posautz: „Plan B“
Buchhändler zu werden, geschweige denn eine eigene Buchhandlung zu führen, gehörte lange nicht zu meinen Berufsperspektiven. Von Kärnten bin ich nach Wien gekommen, um Geschichte und Kunstgeschichte zu studieren. Danach wieder zurück nach Klagenfurt, um in einer Galerie zu arbeiten, Ausstellungen zu konzipieren, Vernissagen zu organisieren, mit KünstlerInnen zu arbeiten. Gleichzeitig habe ich einen postgradualen Lehrgang zum Museums- und Ausstellungskurator absolviert. Eventmanagement wurde zum Modewort. 1997 bin ich zurück nach Wien (bzw. zu meiner Freundin) und bekam eine Anstellung bei einer Buchhandelskette, die einen Eventmanager suchte. Events habe ich dabei selten gemanagt, aber den Buchhandel kennengelernt.
Einige Jahre später kam dann die Notwendigkeit und auch das Bedürfnis, beruflich einen Plan B anzudenken, die Idee sich selbstständig zu machen und eine eigene kleine Buchhandlung zu eröffnen. Zusammen mit Bernhard (Buchhandelskettenkollege) war dies bald eine beschlossene Sache. 2003 war es soweit: Die Buchhandlung wurde eröffnet (und meine Freundin geheiratet). Reich zu werden gehört nicht zum Plan B, aber die positiven Dinge bei diesem Plan sind ohnehin unbezahlbar: Alles selbst entscheiden zu können, ein schönes Geschäft, angenehme Kunden (viele wurden zu Freunden), all die Bücher und ein optimales Arbeitsklima. Außerdem bleibt am Ende des Monats doch genug übrig, um davon leben zu können. Über einen Plan C musste ich jedenfalls bisher noch nie nachdenken.
Bernhard Bastien: „Plan A“
Mein Deutschprofessor sah aus wie „Peppone“, war Kommunist aus Oberösterreich und brachte mir Autoren wie Brecht, Soyfer und Wolfgruber näher. Literatur, in der die „kleinen Leute“ eine große Rolle spielen und dabei meist auf der Strecke bleiben. Die empfohlenen Bücher habe ich mir in der nahegelegenen ehemaligen „Arbeiterbuchhandlung“ besorgt und gierig verschlungen.
Dermaßen angefixt lag es für mich nahe, nach der Matura eine Lehrstelle als Buchhändler zu suchen, die ich in der winzigen Filiale der „Buchhandlung Kleemann“ in der Hietzinger Hauptstraße auch tatsächlich fand. Dort bekam ich das Rüstzeug für mein weiteres Buchhändlerleben mit auf den Weg.
Der Kundenstock setzte sich aus Hofratswitwen, Künstlern und einigen „Celebrities“ (u.a. Georg Danzer und Am-Dam-Des-Tante Ingrid Riegler samt Tochter) zusammen, recherchiert wurde in riesigen Folianten, alles wurde händisch notiert und Bestellungen in ein großes querformartiges Buch geschrieben und dann, bei Eintreffen, wieder ausgestrichen (mit Lineal!). Ein sehr spannendes und lehrreiches Jahr.
Nach einem mehrjährigen Intermezzo an der Uni Wien (Schwerpunkt: Sozialpolitik/Zeitgeschichte) war es an der Zeit, in meinen „Brotberuf“ zurückzukehren. Über eine kleine Bahnhofsbuchhandlung mit Zwischenstation in der größten Buchhandlung Österreichs (2 Jahre als Filialleiter) landete ich mit Wolfgang (dem großen Bruder, den ich nie hatte) schließlich in der Lerchenfelder Straße im eigenen Laden…
Ein „Plan B“ kam für mich eigentlich nie in Frage
Ronja: „Unser Maskottchen“
Seit März 2011 ist Ronja, die Labradorhündin, regelmäßig mit Herrchen Bernhard im Laden anwesend. Viele Kund*innen (v.a. auch die jüngsten) haben sie ins Herz geschlossen, und Ronja hat mit ihrer offenen Art schon viele „Neukund*nnen“ gewonnen.
Mittlerweile ist Ronja etwas ruhiger und altersweiser geworden. Sie ist jedenfalls aus unserer Buchhandlung nicht mehr wegzudenken…
Lupo: „Der Youngster“
Im Oktober 2022 durfte Lupo aus dem Wiener Tierquartier bei Familie Bastien einziehen. Natürlich ist auch er regelmäßig in der Buchhandlung anzutreffen. Der kleine Lauser erobert die Kund*innenherzen ebenfalls im Strum und hält sowohl Herrchen und Frauchen, als auch Ronja ganz schön auf Trab.