Lesezirkel

Von 2003 bis 2020 fand ein monatlicher Lesezirkel statt. Lesen sie hier seine Geschichte:

Begonnen hat es mit Yasmina Khadras „Wovon die Wölfe träumen“, unserem ersten Lesezirkel-Buch im September 2003. Über unseren damals noch sehr kleinen E-Mail-Adressenverteiler haben wir Leute eingeladen, mit uns über eine aktuelle literarische Neuerscheinung auf dem Buchmarkt zu reden. Bis 2020 trafen wir uns jeden 4. Donnerstag im Monat und haben insgesamt 193. Titel „durchgenommen“. Alle gelesenen Bücher sind hier aufgelistet.

Zwischen zehn und fünfzehn „Zirkler*innen“ waren es durchschnittlich. Einige kamen schon seit Jahren, andere verschwanden wieder, manche kamen neu hinzu und andere tauchten wieder auf, ob wegen des guten Weines, der Literatur oder einfach wegen der Geselligkeit bleibt dahingestellt. Die Freude und das Bedürfnis über Bücher zu reden, die jeder gelesen hat, ist wohl das wichtigste Motiv, warum sich diese konstante Regelmäßigkeit etabliert hatte. Aber auch um andere Meinungen zu hören, andere Sichtweisen zu erkennen und darüber zu diskutieren. Voraussetzung um teilzunehmen, war, das ausgewählte Buch gelesen zu haben. Komparatistische Analysen, philosophische Perspektiven oder lyrische Ergänzungen wurden nicht erwartet, durften aber durchaus eingebracht werden. Man konnte auch nur zuhören, aber irgendwann wollte sogar der schüchternste Lesezirkeldebütant seine Meinung loswerden.

Am Schluss jedes Lesezirkels kam es immer zur Wahl des neuen Buches.. Jede*r durfte Vorschläge einbringen. Zur Abstimmung zugelassen waren belletristische Neuerscheinungen. Abgestimmt wurde durch Handheben, die einfache Mehrheit entschied.

Dreimal im Jahr (Mai, September und November) wurde auch ein Klassiker aus der Weltliteratur gelesen. Auf unserer „abgehakten“ Liste finden sich Titel wie „Die Brüder Karamasow“, „Hundert Jahre Einsamkeit“, „Ansichten eines Clowns“ oder „Alte Meister“. Die letzten Klassiker im Zirkel war „Die Kartause von Parma“ & „Rot und Schwarz„.

Beinahe 17 Jahre Lesezirkel bedeuteten auch jahrelange Freundschaft, Meinungsaustausch abseits von Literatur, Tratsch und Kekse von Gerda beim alljährlich letzten Zirkel vor Weihnachten.